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Kranker Planet, gesunde Psyche?

Unter dem Titel "Psychische Gesundheit in einer sich verändernden Welt" fand am 21. Juni 2023 das 32. Alzeyer Symposium an der Rheinhessen-Fachklinik Alzey statt. Die Vorstandsbeauftragte für Klima-Psychologie der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, Kathrin Macha, war eingeladen worden, einen Workshop anzubieten und an der abschließenden Podiumsdiskussion teilzunehmen.
 
In ihrem Workshop „Kranker Planet, gesunde Psyche?“ gab Frau Macha einen Überblick über die psychischen Auswirkungen der Klimakatastrophe, erläuterte welche Personengruppen besonders vulnerabel sind und wie psychische Resilienz in diesem Kontext aussieht. Der Workshop förderte das Verständnis der eigenen Rolle in der gesellschaftlichen Transformation und beleuchtete Handlungsmöglichkeiten zur Gesundheitsförderung.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion erörterten den Umgang mit der Klimakatstrophe – unter anderem den Ansatz von Fridays for Future – und hinterfragten die mediale Fokussierung auf negative Schlagzeilen. Diskutiert wurde die Bedeutung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die psychische Gesundheit, wobei Parallelen zwischen den Auswirkungen der Klimakatastrophe sowie denen der Corona-Pandemie und der Lockdowns gezogen wurden. Auch die vielfältigen Wechselwirkunken zwischen Natur, Tier- und Pflanzenwelt und der psychischen Gesundheit wurden analysiert.

Weiterhin besteht auch mediales Interesse an der Expertise der LPK-Vorstandsbeauftragten für Klima-Psychologie. Das unabhängige österreichische Online-Magazin relevant hat für einen Artikel über Hitzewellen und deren fatale Auswirkungen, besonders auf Menschen mit psychischen Erkrankungen, ein Interview mit Kathrin Macha geführt. In dem Text wird auch auf die Broschüre „Klima-Notfall“ der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz verwiesen.

Der Artikel stellt Maßnahmen vor, mit denen Städte den in Zukunft immer häufiger drohenden Hitzewellen begegnen können, etwa Informationskampagnen, spezielle Apps, die über kühle städtische Zonen und Abkühlungsmöglichkeiten informieren, sowie aufsuchende Angebote für ältere Menschen. Frau Macha bewertet die vorgestellten Ansätze positiv, doch betont sie, dass vor allem mehr gegen die Ursache des Übels unternommen werde müsse: gegen die globale Erderhitzung.

Den Artikel „Gegen den stillen Tod“ von Lukas Bayer, dem am 21. Juni 2023 online veröffentlicht wurde, finden Sie hier.


Wenn Hitzewellen drohen, sind auch für Psychotherapiepraxen Präventionsmaßnahmen wichtig. Die Landespsychotherapeutenkammer hat aus diesem Grund kürzlich einen Muster-Hitzeschutzplan für Psychotherapiepraxen zur Verfügung gestellt, der in Kooperation von Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. und den Psychologists/Psychotherapists for Future e.V. entwickelt wurde. Weitere Informationen und den Hitzeschutzplan finden Sie hier.

[Kathrin Macha (links) beim Alzeyer Symposium]

28.06.2023
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