Wie hängen Diversität und psychische Gesundheit zusammen?
Der "Pride Month" Juni steht für Stolz, Toleranz und Selbstbewusstsein und setzt ein Zeichen gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Mit dem Pride Month endete zugleich die Social-Media-Kampagne der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz zu #diversity und #mentalhealth: Unter diesen Hashtags hat die Kammer im Mai und Juni über ihre Twitter- und Facebook-Accounts den Zusammenhang von Diskriminierung und psychischer Gesundheit aufgezeigt und daran erinnert: Die Welt ist bunt und divers – und das ist gut so! Ziel muss sein, diese Unterschiede zu berücksichtigen und wertzuschätzen – nicht, so zu tun, als wären alle gleich!
In verschiedensten Kontexten des alltäglichen Lebens werden Menschen aufgrund ihres Alters, ihres Geschlechts und ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Kultur, Religion, ethnischen Herkunft und Nationalität, ihres sozialen Status, ihrer sexuellen Orientierung, aufgrund von Behinderung oder aus anderen Gründen diskriminiert und sind mit Barrieren und Ausgrenzungen konfrontiert. Diskriminierung, Ausgrenzung und Benachteiligungen sind dabei nicht immer auf den ersten Blick erkennbar und häufig schon in Systemen verankert.
Die Folgen von Diskriminierung für die psychische Gesundheit können gravierend sein: So haben Kinder, die in den 20% ärmsten Haushalten leben, eine vierfach erhöhte Wahrscheinlichkeit an psychischen Problemen zu leiden (Morrisen Gutman et al. 2015). Menschen, die sich der LGBTQ+ Community zugehörig fühlen, berichten deutlich mehr psychische Probleme als heterosexuelle Personen (Semlyen et al. 2016). Auch bei Menschen mit geistiger Behinderung zeigt die Studienlage zusammenfassend, dass das Risiko, an einer psychischen Erkrankung zu leiden, deutlich erhöht ist (vgl. Cooper et al. 2007, Deb et al. 2001).
Die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz nutzt unterschiedlichste Wege, um Entscheidungsträger*innen und Öffentlichkeit auf die Diskriminierung verschiedener Personengruppen aufmerksam zu machen, beispielsweise durch Mitarbeit in verschiedenen politischen Gremien, durch ihre Öffentlichkeitsarbeit, durch Fortbildungen, den Dialog mit verschiedenen Entscheidungsträgern und durch gemeinsame Projekte mit anderen gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Akteuren. Die nun endende Social Media Kampagne gab einen Überblick über all diese Aktivitäten und Themenfelder.
Falls Sie die Kampagne nicht auf unseren Social Media Kanälen verfolgt haben, finden Sie hier alle Posts zum Nachlesen als PDF:
- Einleitende Posts (17.- 25. Mai 2022)
- Posts Geflüchtete / Menschen mit Migrationshintergrund (30. Mai 2022)
- Posts Armut & psychische Gesundheit (2. Juni 2022)
- Posts psychische Gesundheit im Alter (7.Juni 2022)
- Post Menschen mit geistiger Behinderung (9. Juni 2022)
- Posts Body Shaming (14. Juni 2022)
- Posts LSBTI*Q (22. - 28. Juni 2022)
- Abschluss-Posts (30. Juni 2022)
Die Grundhaltung der LPK RLP bei ihrem Einsatz für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ist eindeutig. Sie stellt sich entschieden gegen jegliche Formen von Diskriminierung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Respekt, Toleranz, Solidarität und zwischenmenschliche Empathie sind für sie unverzichtbare Werte, die ein Zusammenleben in einer freien, offenen und demokratischen Gesellschaft ermöglichen.
"Heutzutage stellt sich nicht mehr die Frage, wie divers unsere Gesellschaft ist, sondern wie sie mit ihrer Diversität umgeht", konstatiert Ulrich Bestle, Mitglied des Vorstandes der LPK RLP. Es gibt noch viel zu tun!