Psychotherapie der Sucht
Die Kliniken Wied, die Patienten mit stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen behandeln, stellten ihre Fachtagung am 21. September 2016 unter das Motto „Psychotherapie der Sucht“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie durchgeführt wurde, standen Psychotherapeutische Methoden als unverzichtbare Bestandteile der Suchtbehandlung. Nach der Begrüßung und thematischen Einführung durch die leitende Psychotherapeutin der Kliniken Wied, Prof. Dr. Wilma Funke, sprach Dr. Andrea Benecke, die Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, ein Grußwort.
Sie legte den Schwerpunkt ihrer Rede auf den Alkoholkonsum. Alkohol ist nach Nikotin das häufigste Suchtmittel in Deutschland. Rund 74.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an den Folgen ihres Alkoholkonsums, bzw. des kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak. Zudem fördert Alkohol Gewalttaten und Verkehrsunfälle und ist Risikofaktor für weitere 200 Erkrankungen. Benecke führte aus, dass viel zu wenige der Alkoholkranken in Behandlung seien und die Behandlung häufig zu spät einsetze: Nur 10-20 Prozent der Alkoholabhängigen nähmen professionelle Unterstützung in Anspruch, eine stationäre Behandlung erfolge durchschnittlich erst 12 Jahre nach den ersten Alkoholproblemen.
Die Vizepräsidentin beklagte, dass es in Deutschland kaum wirksame Präventionsmaßnahmen gegen die Abhängigkeit von Alkohol gäbe und die Sucht zu selten erkannt würde. Zudem sei das Suchthilfesystem in Deutschland zu stark fragmentiert: An der Versorgung von alkoholkranken Menschen seien viele verschiedene Akteure und Einrichtungen beteiligt, die nicht eng genug zusammenarbeiten würden. Vor allem die langen Wartezeiten zwischen Entzug und Entwöhnung benannte Benecke als problematisch. Sie wies außerdem auf die große Notwendigkeit von stabilisierenden Maßnahmen zur Nachsorge nach der Entwöhnung hin. Der Anteil der psychotherapeutischen Behandlungen in der Nachsorge sei sehr gering.
Am Ende ihrer Rede machte Dr. Andrea Benecke deutlich, dass der Berufsstand der Psychotherapeuten die genannten Missständen nicht länger hinnehmen möchte: Zu ihrer Behebung hat die Bundespsychotherapeutenkammer einen „Standpunkt Alkohol“ mit 15 Maßnahmen erarbeitet. (Zum „Standpunkt Alkohol“ der BPtK gelangen Sie hier.)
Im Anschluss an die Vizepräsidentin der LPK RLP, referierten Dr. Wolf-Detelef Rost aus Gießen und Björn Süfke aus Bielefeld. Im letzten Vortrag thematisierte Peter Missel von den AHG Kliniken in Daun den „Stellenwert der Psychotherapie in der medizinischen Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen“. Nach der Mittagspause wurden drei Workshops angeboten und es bestand die Möglichkeit die Kliniken Wied und ihr Konzept kennen zu lernen.
Sie legte den Schwerpunkt ihrer Rede auf den Alkoholkonsum. Alkohol ist nach Nikotin das häufigste Suchtmittel in Deutschland. Rund 74.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an den Folgen ihres Alkoholkonsums, bzw. des kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak. Zudem fördert Alkohol Gewalttaten und Verkehrsunfälle und ist Risikofaktor für weitere 200 Erkrankungen. Benecke führte aus, dass viel zu wenige der Alkoholkranken in Behandlung seien und die Behandlung häufig zu spät einsetze: Nur 10-20 Prozent der Alkoholabhängigen nähmen professionelle Unterstützung in Anspruch, eine stationäre Behandlung erfolge durchschnittlich erst 12 Jahre nach den ersten Alkoholproblemen.
Die Vizepräsidentin beklagte, dass es in Deutschland kaum wirksame Präventionsmaßnahmen gegen die Abhängigkeit von Alkohol gäbe und die Sucht zu selten erkannt würde. Zudem sei das Suchthilfesystem in Deutschland zu stark fragmentiert: An der Versorgung von alkoholkranken Menschen seien viele verschiedene Akteure und Einrichtungen beteiligt, die nicht eng genug zusammenarbeiten würden. Vor allem die langen Wartezeiten zwischen Entzug und Entwöhnung benannte Benecke als problematisch. Sie wies außerdem auf die große Notwendigkeit von stabilisierenden Maßnahmen zur Nachsorge nach der Entwöhnung hin. Der Anteil der psychotherapeutischen Behandlungen in der Nachsorge sei sehr gering.
Am Ende ihrer Rede machte Dr. Andrea Benecke deutlich, dass der Berufsstand der Psychotherapeuten die genannten Missständen nicht länger hinnehmen möchte: Zu ihrer Behebung hat die Bundespsychotherapeutenkammer einen „Standpunkt Alkohol“ mit 15 Maßnahmen erarbeitet. (Zum „Standpunkt Alkohol“ der BPtK gelangen Sie hier.)
Im Anschluss an die Vizepräsidentin der LPK RLP, referierten Dr. Wolf-Detelef Rost aus Gießen und Björn Süfke aus Bielefeld. Im letzten Vortrag thematisierte Peter Missel von den AHG Kliniken in Daun den „Stellenwert der Psychotherapie in der medizinischen Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen“. Nach der Mittagspause wurden drei Workshops angeboten und es bestand die Möglichkeit die Kliniken Wied und ihr Konzept kennen zu lernen.
06.10.2016