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Muster-Weiterbildungsordnung und Gesundheitspolitik im Fokus

Der 39. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) verabschiedete am 19. und 20. November 2021 die noch fehlenden Teile der Muster-Weiterbildungsordnung (MWBO) für Psychotherapeut*innen und diskutierte grundsätzliche Positionen zur Gesundheitspolitik in der neuen Legislaturperiode.

Schwerpunkt des DPT war die Verabschiedung der noch ausstehenden Abschnitte C und D der MWBO für Psychotherapeut*innen. Abschnitt C „Psychotherapieverfahren in Gebieten“ beschreibt, welche Inhalte und Richtzahlen für die psychotherapeutischen Verfahren in der Gebietsweiterbildung erfüllt sein müssen. Dieser Abschnitt C soll noch durch eine Musterrichtlinie ergänzt werden, die die Details der verfahrensspezifischen Qualifizierung in einem Gegenstandskatalog beschreibt.
Abschnitt D „Bereiche“ legt die Anforderungen an Bereichsweiterbildungen in Spezieller Psychotherapie bei Diabetes, Spezieller Schmerzpsychotherapie und Sozialmedizin fest. Sie sollen noch um die Anforderungen an die Spezialisierung in weiteren psychotherapeutischen Verfahren auf dem 40. DPT ergänzt werden. Darüber hinaus ergänzte und korrigierte der DPT bereits getroffene Regelungen im Paragrafenteil A und in Teil B, der sich mit der Gebietsweiterbildung befasst. Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der LPK RLP und der BPtK, referierte zum Thema "Reform der MWBO: Abschnitt A".

Zu den wichtigsten Änderungen des 39. DPT an der MWBO gehören unter anderem die Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderungen, Klarstellungen bezüglich der Anforderungen an Weiterbildungsbefugte und der Besetzung des Prüfungsausschusses sowie die Einführung und Definition des Begriffs „Weiterbildungsinstitut“. Dabei wurden auch Regelungen zur Kooperation mit Weiterbildungsinstituten getroffen. Die Neufassung der MWBO finden Sie hier.

Weitere Themen, mit denen sich der Deutsche Psychotherapeutentag beschäftigte, waren unter anderem die G-BA-Richtlinie zur Komplexbehandlung, die G-BA Richtlinie zur Personalausstattung in psychiatrischen Krankenhäusern, die Forderung nach einer Strukturreform des G-BA, die Digitalisierung in der psychotherapeutischen Versorgung sowie die vorraussichtlich anstehende Reform der Bedarfsplanung.

Außerdem erinnerte Frau Dr. Andrea Benecke an die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021. Todesangst und Hilflosigkeit, die Trauer um Angehörige und Nachbar*innen, die Zerstörung von Wohnung und Eigentum sowie beruflicher Existenz haben viele Menschen traumatisiert. Es sei vielerorts gelungen dank ehrenamtlichen Engagements, schnell und unbürokratisch psychotherapeutische Beratung und Behandlung anzubieten. Sie forderte für die Zukunft, Strukturen für eine angemessene psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung unmittelbar nach solchen Extremwetterereignissen zu schaffen. Im Ahrtal sei deutlich geworden: „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“. Der 39. DPT verabschiedete eine entsprechende Resolution so wie acht weitere Resolutionen.

Alle Resolutionen und die Präsentationen der Referenten zum Download sowie eine ausführliche Berichterstattung zum 39. DPT finden Sie HIER.

[Dr. Andrea Benecke, Screenshot: BPtK]

01.12.2021
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