Zum Seiteninhalt

LPK RLP auf dem 49. "Open Ohr" Festival

Auf dem alljährlich an Pfingsten in Mainz stattfindenden Festival "Open Ohr" drehte sich diesmal alles um das Thema psychische Gesundheit. Unter dem Motto "Irr:relevant" wurde auf der Zitadelle ein umfangreiches Programm mit vielen Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Interviews und Lesungen angeboten. Am Pfingstsonntag nahm Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz und neue Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, an der Podiumsdiskussion "Der Letzte zahlt" teil. Auf dem Podium diskutierten außer Frau Dr. Benecke der Ministerialdirektor des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, Daniel Stich, Dr. Siegfried Stephan (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung RLP) und Svenja Lang (Koordinierungsstelle für gemeindenahe Psychiatrie der Stadt Mainz). 

Es wurde ein Überblick über verschiedene Hilfsangebote für psychisch kranke Menschen gegeben und erörtert, warum es für Betroffene oft so schwierig ist, professionelle Hilfe zu erhalten. Auf einen Psychotherapieplatz muss man meist monatelang warten; dies gilt in Rheinland-Pfalz besonders für Kinder und Jugendliche. Den Zuhörer*innen wurde erläutert, dass die Ursache für die langen Wartezeiten nicht etwa ein Mangel an Psychotherapeut*innen ist, sondern die veraltete Bedarfsplanung, die keine weiteren Kassensitze zulässt. Die Diskutant*innen waren sich einig, dass diese Situation nicht hinnehmbar ist und dringend Abhilfe geschaffen werden muss. Auch müssten ergänzende Hilfsangebote besser bekannt gemacht werden. Zu diesem Zweck soll dieses Jahr eine neue digitale Plattform namens PsychNavi online gehen, wie von Seiten des Gesundheitsministeriums berichtet wurde.

Auf dem Podium wurde außerdem betont, dass der Bedarf an psychotherapeutischer Hilfe angesichts der Nachwirkungen der Corona-Pandemie und weiterer Krisen in Zukunft weiter steigen werde. Der Etablierung und Finanzierung von Präventionskonzepten komme daher große Bedeutung zu, beispielsweise an Schulen, Kitas und Arbeitsplätzen.

Die Podiumsdiskussion war gut besucht und erhielt sehr positive Resonanz.

31.05.2023
Zum Seitenanfang