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LPK-Präsidentin warnt vor Generalverdacht gegen ganze Menschengruppen

Nach der jüngsten Amokfahrt in Mannheim, bei der am 3. März 2025 zwei Menschen getötet wurden, bat der SWR die Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz um eine Stellungnahme. Für die Sendung "Zur Sache! Rheinland-Pfalz" sprach der Sender mit Kammerpräsidentin Sabine Maur darüber, welche Auswirkungen diese Taten auf die Psyche haben. Das Fernseh-Interview wurde auch verschriftlich und online von "SWR Aktuell" veröffentlicht.

Frau Maur wies darauf hin, dass die Häufung derartiger Vorkommnisse in den letzten Monaten und die breite Berichterstattung in den Medien dazu führen, dass Menschen die reale Gefahr, selbst Opfer einer solchen Amokfahrt zu werden, stark überschätzen. 

Außerdem warnte sie davor, in der Folge solch schrecklicher Ereignisse ganzen Menschengruppen Schuld zuzuschreiben, beispielsweise Menschen mit Migrationsgeschichte oder auch psychisch kranken Menschen. Dies sei "einfach unredlich, weil natürlich 99 Prozent aller Menschen mit Migrationsgeschichte nicht in eine Menschenmenge rasen oder andere mit einem Messer erstechen." Amoktaten wie diese führten zu steigendem Misstrauen bis hin zu offener Ablehnung. "Und das vertieft die gesellschaftliche Spaltung, die für alle nicht gut ist", so Frau Maur. Attentäter seien immer Einzelpersonen, die Verbrechen begehen und es sei wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sich dies immer wieder vor Augen zu führen.

  • Die Sendung "Zur Sache! Rheinland-Pfalz" vom 6. März 2025 mit dem Statement der LPK-Präsidentin finden Sie hier (ca. ab Minute 7:55).
  • Das schriftliche Interview mit Sabine Maur zu dem Thema, das online bei SWR Aktuell veröffentlicht wurde, finden Sie hier.

[Screenshot "Zur Sache RLP" vom 06.03.2025]

10.03.2025
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