LPK-Fachtagung "Familie im Wandel"
Die diesjährige Fachtagung der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz stand im Zeichen der Familie: Unter dem Motto "Familie im Wandel - Chancen, Herausforderungen und Implikationen für die psychotherapeutische Versorgung" hatte die Kammer in das Atrium Hotel in Mainz-Finthen geladen. Über hundert Teilnehmer konnte Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer, begrüßen. In ihrer Ansprache gab sie einen Überblick über die Themen, die die Psychotherapeutenschaft aktuell bewegen und stellte dar, für welche Anliegen die Kammer sich in diesem Zusammenhang einsetzt. Sie betonte jedoch auch, dass die Kammer sich nicht nur als Vertreter der Anliegen des Berufsstandes sehe, sondern auch als Lobby für psychisch kranke Menschen.
Für diesen Einsatz dankte Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, der Landespsychotherapeutenkammer in ihrem Grußwort. Sie lobte die sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kammer, da die Herausforderungen im gesundheitspolitischen Sektor am besten gemeinsam gemeistert werden könnten. "Sie können uns weiterhin an Ihrer Seite wissen", versprach sie.
Im Anschluss an die Grußworte übergab LPK-Vizepräsidentin Dr. Andrea Benecke, die die Veranstaltung moderierte, das Mikrofon an den ersten Referenten: Prof. Dr. Norbert Schneider, Direktor des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung, sprach zum Thema "Familie im Wandel - Vielfalt statt Normalität" und machte deutlich, dass die heute beobachtete Ausdifferenzierung der Familienformen eher eine Rückkehr zur "Normalität der Vielfalt" darstelle als einen echten Wandel. Eine Krise der Familie sei nicht zu diagnostizieren. Auch in den Paarbeziehungen und der Verteilung der Erwerbsarbeit unter Eltern konnte er eher Kontinuität als Wandel feststellen. Nach der Kaffeepause sprach Prof. Dr. Hanna Christiansen (Philipps-Universität Marburg) über Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen. Sie beklagte, dass die Kinder von erwachsenen PatientInnen häufig "übersehen" würden, da in Deutschland kein standardisiertes Screening stattfindet, bei dem erhoben würde, ob minderjährige Kinder versorgt werden müssten und welche Bedarfe diese haben. Dies sei vor allem deswegen riskant, weil Kinder psychisch kranker Eltern selbst ein stark erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben. Sie ermutigte die Zuhörer daher, ihre PatientInnen stets zu fragen, ob diese minderjährige Kinder hätten.
Der SWR, der die Fachtagung besuchte, interviewte am Rande der Veranstaltungen Frau Prof. Dr. Hanna Christiansen und Sabine Maur zum Thema "Kinder psychisch kranker Eltern". Zu dem aus diesen Aufnahmen entstandenen Fernsehbeitrag gelangen Sie hier. Sebastian Baumann (Lösungsraum Mannheim) referierte über "Familien in der systemischen Psychotherapie". Er bot seinen Zuhörern sowohl einen geschichtlichen Überblick über die Etablierung der systemischen Psychotherapie als auch viele Beispiele für Interventionen aus seiner eigenen Berufspraxis. Der letzten Lebensspanne widmete sich Prof. Dr. Forstmeier (Universität Siegen): Er sprach über "Herausforderungen des Alterns und ihre Bewältigungsmöglichkeiten", wobei er betonte, dass das Altern nicht nur von Verlusten, sondern auch von Gewinnen geprägt sei. Er stellte das Modell des "erfolgreichen Alterns" vor sowie die speziell für ältere Menschen entwickelte "Lebensrückblicktherapie". Im Anschluss an die Fachvorträge wurden drei Kammermitglieder geehrt, die seit der letzten Fachtagung erfolgreich eine Weiterbildung absolviert und eine Zusatzbezeichnung von der Kammer verliehen bekommen haben: Sabine Maur überreichte Christine Binz (Weiterbildung im Bereich "Psychodiabetologie"), Eva Steffen und Dr. Nicole Nelson (beide "Spezielle Schmerzpsychotherapie") ihre Urkunden über den Weiterbildungstitel und gratulierte herzlich im Namen der LPK RLP. Wie jedes Jahr klang die Veranstaltung beim Herbstfest mit Klaviermusik, Speis und Trank und vielen angeregten Gesprächen aus. Die Landespsychotherapeutenkammer freut sich schon auf die nächste Fachtagung! Das ausführliche Programm der Fachtagung 2019 finden Sie hier. Die Präsentationen der Referenten zum Download:
Für diesen Einsatz dankte Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, der Landespsychotherapeutenkammer in ihrem Grußwort. Sie lobte die sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kammer, da die Herausforderungen im gesundheitspolitischen Sektor am besten gemeinsam gemeistert werden könnten. "Sie können uns weiterhin an Ihrer Seite wissen", versprach sie.
Im Anschluss an die Grußworte übergab LPK-Vizepräsidentin Dr. Andrea Benecke, die die Veranstaltung moderierte, das Mikrofon an den ersten Referenten: Prof. Dr. Norbert Schneider, Direktor des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung, sprach zum Thema "Familie im Wandel - Vielfalt statt Normalität" und machte deutlich, dass die heute beobachtete Ausdifferenzierung der Familienformen eher eine Rückkehr zur "Normalität der Vielfalt" darstelle als einen echten Wandel. Eine Krise der Familie sei nicht zu diagnostizieren. Auch in den Paarbeziehungen und der Verteilung der Erwerbsarbeit unter Eltern konnte er eher Kontinuität als Wandel feststellen. Nach der Kaffeepause sprach Prof. Dr. Hanna Christiansen (Philipps-Universität Marburg) über Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen. Sie beklagte, dass die Kinder von erwachsenen PatientInnen häufig "übersehen" würden, da in Deutschland kein standardisiertes Screening stattfindet, bei dem erhoben würde, ob minderjährige Kinder versorgt werden müssten und welche Bedarfe diese haben. Dies sei vor allem deswegen riskant, weil Kinder psychisch kranker Eltern selbst ein stark erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben. Sie ermutigte die Zuhörer daher, ihre PatientInnen stets zu fragen, ob diese minderjährige Kinder hätten.
Der SWR, der die Fachtagung besuchte, interviewte am Rande der Veranstaltungen Frau Prof. Dr. Hanna Christiansen und Sabine Maur zum Thema "Kinder psychisch kranker Eltern". Zu dem aus diesen Aufnahmen entstandenen Fernsehbeitrag gelangen Sie hier. Sebastian Baumann (Lösungsraum Mannheim) referierte über "Familien in der systemischen Psychotherapie". Er bot seinen Zuhörern sowohl einen geschichtlichen Überblick über die Etablierung der systemischen Psychotherapie als auch viele Beispiele für Interventionen aus seiner eigenen Berufspraxis. Der letzten Lebensspanne widmete sich Prof. Dr. Forstmeier (Universität Siegen): Er sprach über "Herausforderungen des Alterns und ihre Bewältigungsmöglichkeiten", wobei er betonte, dass das Altern nicht nur von Verlusten, sondern auch von Gewinnen geprägt sei. Er stellte das Modell des "erfolgreichen Alterns" vor sowie die speziell für ältere Menschen entwickelte "Lebensrückblicktherapie". Im Anschluss an die Fachvorträge wurden drei Kammermitglieder geehrt, die seit der letzten Fachtagung erfolgreich eine Weiterbildung absolviert und eine Zusatzbezeichnung von der Kammer verliehen bekommen haben: Sabine Maur überreichte Christine Binz (Weiterbildung im Bereich "Psychodiabetologie"), Eva Steffen und Dr. Nicole Nelson (beide "Spezielle Schmerzpsychotherapie") ihre Urkunden über den Weiterbildungstitel und gratulierte herzlich im Namen der LPK RLP. Wie jedes Jahr klang die Veranstaltung beim Herbstfest mit Klaviermusik, Speis und Trank und vielen angeregten Gesprächen aus. Die Landespsychotherapeutenkammer freut sich schon auf die nächste Fachtagung! Das ausführliche Programm der Fachtagung 2019 finden Sie hier. Die Präsentationen der Referenten zum Download:
- Prof. Dr. Norbert Schneider: "Familie im Wandel - Vielfalt statt Normalität?"
- Prof. Dr. Hanna Cristiansen: "Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen"
- Sebastian Baumann: "Familien in der systemischen Psychotherapie"
- Prof. Dr. Forstmeier: "Herausforderungen des Alterns und ihre Bewältigungsmöglichkeiten"
16.09.2019