Kammerpräsidentin: Zunahme der Verschreibung von Antidepressiva besorgniserregend
Anlässlich der Veröffentlichung des Kinder- und Jugendreports 2022 der DAK Gesundheit hat der SWR ein Interview mit Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, geführt.
Der DAK-Report zeigt eine deutliche Zunahme von Essstörungen und Angsterkrankungen bei jungen Menschen. In der Gruppe der 10- bis 14-jährigen stieg die Zahl der verschriebenen Antidepressiva um das dreifache an, was die Kammerpräsidentin im Interview als "besorgniserregend" bezeichnet. Die erste Wahl bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen im Kindes- und Jugendalter sei Psychotherapie. Allerdings sei auch in Rheinland-Pfalz die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit zu langen Wartezeiten verbunden. Hier gebe es dringenden Nachbesserungsbedarf.
Der SWR-Beitrag gibt Hilfestellung für Betroffene und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen. Sabine Maur erklärt, dass länger anhaltende Verhaltensänderungen Warnzeichen für psychische Probleme sein können: "Zum Beispiel, wenn das Kind immer wieder Ängste zeigt oder traurig wirkt, sich zurück zieht, kein Interesse mehr an Dingen hat, die es sonst gerne getan hat." In solchen Fällen könne externe Unterstützung ratsam sein. Der Artikel nennt erste Anlaufstellen, bei denen man Hilfe finden kann. Wichtig für die Prävention psychischer Erkrankungen sei, dass Eltern eine gute Bindung zu ihrem Kind haben und ihr Kind emotional gut und zuverlässig unterstützen, so die Kammerpräsidentin.
Den gesamten Beitrag "Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken psychisch. Was Betroffene und Bezugspersonen tun können" von Rafaela Rübsamen, der am 12.10.2022 auf www.swr.de für SWR Aktuell RLP veröffentlicht wurde, finden Sie HIER.