Zum Seiteninhalt

Fortbildung zu Psychotherapie für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stieß auf großes Interesse

Am 11. Oktober 2017 hat die LPK Rheinland-Pfalz zum wiederholten Mal gemeinsam mit ihren Schwesterkammern aus Nordrhein-Westfalen und dem Saarland in Kooperation mit der Bundeswehr eine Fortbildung für PsychotherapeutInnen zum Thema „Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr – Dienst, Einsatz und Belastungen“ angeboten. Schnell war die Veranstaltung ausgebucht, das Interesse an der Thematik ist unter den PsychotherapeutInnen offenbar sehr groß:  Zu der Fortbildung in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn kamen schließlich über 250 Teilnehmer.

Die ReferentInnen gaben einen Einblick in den soldatischen Alltag, therapierelevante bundeswehrspezifische Themen und spezielle Symptom- und Belastungslagen von psychisch erkrankten Soldaten und Soldatinnen. Auch die Schnittstellen zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung wurden vorgestellt. Wie deutlich wurde, sind unabhängig von geleisteten Einsätzen Ängste, Depressionen und Posttraumatische Belastungsstörungen die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Soldatinnen und Soldaten. Anhand von Fallbeispielen wurden das diagnostische Vorgehen, wirksame Methoden und die mögliche Struktur einer Behandlung im Bundeswehrkrankenhaus kombiniert mit Therapiebausteinen in einer ambulanten psychotherapeutischen Praxis erläutert. Aber auch praktische Fragen zur Beantragung und Abrechnung der Psychotherapie von Soldatinnen und Soldaten wurden vorgestellt.

Die Fortbildung machte den Bedarf und die Bereitschaft der Bundeswehr deutlich, für die psychotherapeutische Versorgung der Soldaten und Soldatinnen Angebote von niedergelassenen PsychotherapeutInnen zu nutzen. Auch viele Fortbildungsteilnehmer betonten ihre Interesse an einer Zusammenarbeit und waren froh, einen Einblick in die Besonderheiten des Soldatenberufs erhalten zu haben, um dieser Patientengruppe besser vorbereitet begegnen zu können.


Grundlage der Kooperation mit der Bundeswehr im Bereich Fortbildung ist ein Vertrag zwischen der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), der im September 2013 geschlossen wurde, um die psychotherapeutische Versorgung von Soldaten zu verbessern. Kern des Vertrags ist, dass Soldaten sich auch in psychotherapeutischen Privatpraxen behandeln lassen können. Denn ebenso wie gesetzlich Krankenversicherte finden sie häufig keinen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung oder müssten dazu unzumutbare Wartezeiten in Kauf nehmen. Alle grundlegenden Informationen zur Behandlung von Soldaten in psychotherapeutischen Privatpraxen hat die BPtK in einem Informationsblatt zusammengestellt. Zu diesem Info-Paper gelangen Sie hier.

Peter Brettle, Präsident der LPK RLP, auf der Fortbildung in Köln-Wahn

Die Fortbildung wurde von 250 Teilnehmern besucht

26.10.2017
Zum Seitenanfang