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Workshop „Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation im Gesundheitswesen“ in Alzey

Am 17. Juni 2020 veranstalteten die Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz und die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz zum wiederholten Male ihren erfolgreichen gemeinsamen Workshop zum Thema "Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation im Gesundheitswesen". Referentin war wieder die Ethnologin Sandra de Vries, Trainerin für Interkulturelle Kompetenz, Beratung u. Konzepte. Der Workshop fand in der Rhein-Hessen-Fachklinik in Alzey statt und wurde von Sebastian Sickes von der Koordinierungsstelle moderiert.

Nachdem aufgrund der Corona-Krise die letzte Veranstaltung dieser Art abgesagt werden musste, konnte der Workshop nun unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln als Präsenzveranstaltung angeboten werden. Diese besonderen Umstände prägten die Atmosphäre des Workshops und auch den Inhalt des Vortrages. Ulrich Bestle, Mitglied des Vorstandes der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, begrüßte die 16 Teilnehmer im Namen der Kammer und ging auf die Auswirkungen der Corona-Krise auf die psychotherapeutische Versorgung ein, etwa die fortschreitende Digitalisierung. So habe sich die Videosprechstunde in dieser besonderen Zeit als wertvolles Instrument der Versorgung bewiesen, aber auch gezeigt, dass der face-to-face-Kontakt in der Psychotherapie von unersetzlicher Bedeutung ist.

Die kulturelle Dimension der Corona-Krise und der Pandemie-bedingten Verhaltensregeln zeigte Referentin Frau de Vries auf. Während hierzulande der Verzicht auf das Händeschütteln beispielsweise für viele Menschen eine Herausforderung ist, kommen andere Kulturen problemlos ohne diese Begrüßungsgeste aus. Für viele afrikanische Kulturen hingegen ist das geforderte Abstand-halten sehr ungewohnt. Frau de Vries erläuterte die kulturell unterschiedliche Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit und plädierte dafür, sich stets der eigenen "kulturellen Brille" bewusst zu sein. Zentral bei interkulturellen Begegnungen seien Offenheit und Respekt; nur durch interessierte Nachfragen könne der Austausch gelingen und Patientengespräche erfolgreich sein.
 

v.l.n.r.: Sebastian Sikkes (Koordinierungsstelle), Ulrich Bestle (LPK RLP) und Referentin Sandra de Vries

22.06.2020
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