Wie geht man mit der Enttäuschung um?
Viele Paare wünschen sich eine Hochzeit mit emotionaler Trauung und ausgelassener Feier - mit Familie und Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Doch durch die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen sind Hochzeitsfeiern kaum möglich. Manche Paare mussten die geplante Hochzeit sogar schon mehrfach verschieben. In einem Hörfunk-Interview mit der SWR-Wirtschaftssendung "Geld, Macht, Meinung" wurde Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, zu den psychischen Folgen dieser abgesagten und verschobenen Hochzeitsfeiern befragt.
Frau Dr. Benecke betonte, dass die Hochzeitsfeier im Leben vieler Menschen ein enorm wichtiges Ereignis sei, das zum Teil schon seit der Kindheit geplant würde. In diesen Fällen sei die Enttäuschung über die erzwungene Absage des Festes groß und würde häufig als Ungerechtigkeit empfunden. Zudem sei die ungewisse Perspektive für viele schwer zu ertragen. Wichtig sei es, sich eine gewisse Zeit zuzugestehen, in der der Enttäuschung und Trauer Raum gegeben werden dürfe. Man solle allerdings nicht zu lange in negativen Gefühlen verharren, sich Unterstützung suchen und zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder nach vorne blicken und Neues planen.
Wenn die Enttäuschung über die abgesagte Hochzeitsfeier gemeinsam mit der/dem Partner*in überwunden werde, könne das Erlebte das Paar außerdem enger zusammenschweißen und die Beziehung stärken, so die Vizepräsidentin.
Den Beitrag"Hochzeit ohne Feier wegen Corona?" (Interview mit Frau Dr. Benecke ca. ab Minute 15:30) vom 29.5.2021 finden Sie hier.