Wartezeit auf Psychotherapie viel zu lang
In einem Interview mit der Siegener Zeitung hat Peter Andreas Staub, Mitglied des Vorstandes der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz und der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV), erneut die vielerorts unzureichende psychotherapeutische Versorgung in Rheinland-Pfalz kritisiert. 121 Tage liegen hierzulande durchschnittlich zwischen dem Tag, an dem ein psychisch kranker Mensch seine Diagnose erhält und dem Beginn seiner Therapie. Dabei gibt es allerdings noch eine Dunkelziffer: „Wir haben nur für die Zeitspanne zwischen dem Erstkontakt mit dem Psychotherapeuten und dem Therapiebeginn verlässliche Daten“, erklärt Herr Staub im Interview. „Wir wissen gar nicht, wie viele Menschen schon daran scheitern, überhaupt einen Psychotherapeuten für einen Erstkontakt zu finden.“
Die Gründe für die langen Wartezeiten liegen zum einen in der fehlerhaften und veralteten Bedarfsplanung, zum anderen werden immer mehr psychische Erkrankungen diagnostiziert – das lässt sich mit der Verunsicherung vieler Menschen aufgrund der Vielzahl der aktuellen Krisen und daraus resultierenden Ängsten erklären sowie mit der wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz psychischer Erkrankungen. Laut aktuellen Zahlen der KV liegt mittlerweile jeder vierten Diagnose, die Erwachsenen in Rheinland-Pfalz gestellt wird, eine psychische Erkrankung zugrunde. Gemäß Berechnungen der KV fehlen in Rheinland-Pfalz 200 zusätzliche Psychotherapeut*innen, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen.
Den gesamten Artikel „Zu wenige Psychotherapeuten im AK-Land: So lang sind die Wartezeiten“ von Daniel Montanus, der am 26.03.2025 in der Siegener Zeitung Altenkirchen erschien, finden Sie hier.