Von Klimaangst bis Klimawut: Junge Menschen in der Krise
Kathrin Macha, die Vorstandsbeauftragte für Klimapsychologie der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, hat auf dem digitalen Fachtag „Ich krieg die Krise…“ zum Umgang Heranwachsender mit Klimaveränderung, Exklusion und Kriegsberichterstattung" eine Keynote gehalten und an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Die Veranstaltung wurde organisiert vom Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie e.V. (bkj).
Frau Macha referierte zum Thema "Von Klimaangst bis Klimawut: Die besondere Betroffenheit junger Menschen in den ökologischen Krisen". Sie erläuterte die enge Verflechtung ökologischer Krisen mit weiteren gesellschaftlichen und globalen Problemlagen, wie beispielsweise Armut, Desinformation und Kriegen. Frau Macha hob hervor, dass ökologischen Krisen von verschiedenen Fachverbänden als Kindswohlgefährdung eingeordnet werden und die Kinderrechte verletzen. Anhand des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstands verdeutlichte die Vorstandsbeauftragte die Konsequenzen für die psychische Gesundheit vor allem junger Menschen und zeigte Möglichkeiten der Resilienzförderung auf. Dabei betonte sie allerdings, dass eine Förderung der individuellen Resilienz nicht ausreichend sein kann. Es dürfe keinesfalls aus dem Blick geraten, dass dringend gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse stattfinden müssen, um Resilienz zu gewährleisten.
Auf Frau Machas Vortrag folgten zwei weitere Keynotes, anschließend wurde in einem moderierten Panel diskutiert, welche Perspektiven geschaffen werden müssen, um junge Menschen und ihre psychisch gesunde Entwicklung effektiv zu unterstützen.
Die Teilnehmer*innen stellten zahlreiche Nachfragen und es wurde 90 Minuten lang angeregt diskutiert. Insgesamt äußerten sich die Teilnehmer*innen dankbar für den Input und begrüßten die Anregung, politischen Gegebenheiten und globalen Krisen in der Therapie und außerhalb der Therapie mehr mitzudenken, als sehr hilfreich.