Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen in RLP braucht verbindliche Kooperationsstrukturen
„Gemeinsam schaffen wir das!“ war das kämpferische Motto der Veranstaltung, die die Landespsychotherapeutenkammer RLP zusammen mit dem Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V. (bkjpp), der Landesärztekammer RLP (LÄK) und der Kassenärztlichen Vereinigung RLP (KV) am 27. Januar 2018 angeboten hat. Ziel der Veranstaltung war der Austausch zwischen den beteiligten Berufsgruppen der Kinder- und JugendpsychiaterInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen sowie die Entwicklung besserer Kooperationsstrukturen, um die Versorgung der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern und Arbeitsabläufe zu erleichtern. Eine gemeinsame Veranstaltung von diesen vier maßgeblichen Akteuren in der Versorgung psychisch kranker Kinder stellt ein Novum in RLP dar.
Rund 80 TeilnehmerInnen waren gekommen und wurden mit einem Grußwort von Joachim Speicher vom Landesministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie empfangen. Nach weiteren Grußworten von Dr. med. Christel Werner (LÄK RLP) und Peter Andreas Staub (KV RLP) folgte ein ausgezeichneter Fachvortrag zum Thema „Fetales Alkoholsyndrom“ (FAS) von Dr. Dipl. Psych. Reinhold Feldmann von der FAS-Ambulanz in Waldstedde. Er beschrieb die körperlichen, kognitiven und sozial-emotionalen Symptome des FAS sowie die Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Herr Dr. Feldmann gab zahlreiche Hinweise zu Therapie und Alltagshilfen und beantwortete ausführlich Fragen aus dem Publikum.
Sabine Maur, Vorstandsmitglied der LPK RLP und in Mainz niedergelassen mit einem Kassensitz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, griff das Thema FAS in ihrem Vortrag auf: anhand eines Patientenbeispiels stellte sie gemeinsam mit dem kinderpsychiatrischen Kollegen Dr. Gundolf Berg (BKJPP) ein Kooperations-Modell aus der Praxis vor. Um junge Patienten mit einer psychischen Erkrankung angemessen therapeutisch behandeln zu können, ist in vielen Fällen die Kooperation zwischen Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn und Kinder- und JugendlichenpsychiaterIn, sowie die Einbeziehung von anderen behandelnden ÄrztInnen, Schulen, Betreuungseinrichtungen, der Familie, dem Jugendamt etc. nötig. Bisher sind die Kontaktaufnahme und der Austausch mit all diesen Akteuren weder strukturell verankert noch angemessen vergütet. Es hängt also vom persönlichen Engagement der behandelnden PsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen ab, wie intensiv und umfassend die Kooperation zum Wohle der PatientInnen gestaltet werden kann.
VeranstalterInnen und TeilnehmerInnen beider Berufsgruppen waren sich einig, dass sich das dringend ändern muss. Doch wie lassen sich verbindliche Kooperation sinnvoll gestalten und in die Versorgung implementieren? Wie können am besten zeitnahe, koordinierte, Setting-bezogene Angebote für PatientInnen zur Verfügung gestellt werden? Dr. Gundolf Berg stellte eine mögliche Antwort auf diese Fragen vor: ein Kompetenzverbund-Modell, das in der Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erarbeitet wurde und praxisübergreifende Kooperationen organisiert und erleichtert. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das Modell beim Publikum auf positive Aufnahme stieß. Die praktische Implementierung des erarbeiteten Modells voranzutreiben, braucht weiterhin berufspolitisches Engagement und wohl noch etwas Geduld: nun gilt es die GesundheitspolitikerInnen und die Krankenkassen von der Notwendigkeit eines solchen Kooperationsmodells zu überzeugen.
Dass der Wille zur Kooperation bei Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen vorhanden ist, hat nicht zuletzt diese Veranstaltung gezeigt, die sich als Auftakt zu weiteren Kooperationsveranstaltungen unter Einbezug weiterer Berufsgruppen versteht.
Auch der SWR besuchte die Veranstaltung und interviewte LPK-Vorstandsmitglied Sabine Maur. Den Beitrag "Hilfe für kleine psychisch Kranke", der am 27.01.2018 um 18 Uhr bei SWR Aktuell gesendet wurde, finden Sie hier. Im Web-Magazin KV-TV Praxis wurde am 5. Februar 2018 der Filmbeitrag "Psychische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen: mehr Hilfen durch Kooperationen" mit Statements der LPK-Vorstandsmitglieder Sabine Maur und Peter Andreas Staub veröffentlicht. Den Beitrag finden Sie hier. Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier. Die Präsentationen der Referenten zum Download:
Rund 80 TeilnehmerInnen waren gekommen und wurden mit einem Grußwort von Joachim Speicher vom Landesministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie empfangen. Nach weiteren Grußworten von Dr. med. Christel Werner (LÄK RLP) und Peter Andreas Staub (KV RLP) folgte ein ausgezeichneter Fachvortrag zum Thema „Fetales Alkoholsyndrom“ (FAS) von Dr. Dipl. Psych. Reinhold Feldmann von der FAS-Ambulanz in Waldstedde. Er beschrieb die körperlichen, kognitiven und sozial-emotionalen Symptome des FAS sowie die Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Herr Dr. Feldmann gab zahlreiche Hinweise zu Therapie und Alltagshilfen und beantwortete ausführlich Fragen aus dem Publikum.
Sabine Maur, Vorstandsmitglied der LPK RLP und in Mainz niedergelassen mit einem Kassensitz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, griff das Thema FAS in ihrem Vortrag auf: anhand eines Patientenbeispiels stellte sie gemeinsam mit dem kinderpsychiatrischen Kollegen Dr. Gundolf Berg (BKJPP) ein Kooperations-Modell aus der Praxis vor. Um junge Patienten mit einer psychischen Erkrankung angemessen therapeutisch behandeln zu können, ist in vielen Fällen die Kooperation zwischen Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn und Kinder- und JugendlichenpsychiaterIn, sowie die Einbeziehung von anderen behandelnden ÄrztInnen, Schulen, Betreuungseinrichtungen, der Familie, dem Jugendamt etc. nötig. Bisher sind die Kontaktaufnahme und der Austausch mit all diesen Akteuren weder strukturell verankert noch angemessen vergütet. Es hängt also vom persönlichen Engagement der behandelnden PsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen ab, wie intensiv und umfassend die Kooperation zum Wohle der PatientInnen gestaltet werden kann.
VeranstalterInnen und TeilnehmerInnen beider Berufsgruppen waren sich einig, dass sich das dringend ändern muss. Doch wie lassen sich verbindliche Kooperation sinnvoll gestalten und in die Versorgung implementieren? Wie können am besten zeitnahe, koordinierte, Setting-bezogene Angebote für PatientInnen zur Verfügung gestellt werden? Dr. Gundolf Berg stellte eine mögliche Antwort auf diese Fragen vor: ein Kompetenzverbund-Modell, das in der Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erarbeitet wurde und praxisübergreifende Kooperationen organisiert und erleichtert. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das Modell beim Publikum auf positive Aufnahme stieß. Die praktische Implementierung des erarbeiteten Modells voranzutreiben, braucht weiterhin berufspolitisches Engagement und wohl noch etwas Geduld: nun gilt es die GesundheitspolitikerInnen und die Krankenkassen von der Notwendigkeit eines solchen Kooperationsmodells zu überzeugen.
Dass der Wille zur Kooperation bei Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen vorhanden ist, hat nicht zuletzt diese Veranstaltung gezeigt, die sich als Auftakt zu weiteren Kooperationsveranstaltungen unter Einbezug weiterer Berufsgruppen versteht.
Auch der SWR besuchte die Veranstaltung und interviewte LPK-Vorstandsmitglied Sabine Maur. Den Beitrag "Hilfe für kleine psychisch Kranke", der am 27.01.2018 um 18 Uhr bei SWR Aktuell gesendet wurde, finden Sie hier. Im Web-Magazin KV-TV Praxis wurde am 5. Februar 2018 der Filmbeitrag "Psychische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen: mehr Hilfen durch Kooperationen" mit Statements der LPK-Vorstandsmitglieder Sabine Maur und Peter Andreas Staub veröffentlicht. Den Beitrag finden Sie hier. Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier. Die Präsentationen der Referenten zum Download:
- Vortrag Dr. Dipl. Psych. Reinhold Feldmann
- Vortrag Dipl. Psych. Sabine Maur
- Vortrag Dr. Gundolf Berg
30.01.2018