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Psychotherapeut*innen in den Sozialen Medien – was ist zu beachten?

Die LPK-Veranstaltung „Psychotherapeut*innen in den Sozialen Medien" am 4.9.2024 war gut besucht. Nach der Begrüßung durch Kammerpräsidentin Sabine Maur wurde zum Einstieg ins Thema eine kleine anonyme Umfrage durchgeführt: Welche Sozialen Medien nutzen die Teilnehmer*innen und geben Sie sich in ihren Accounts als Psychotherapeut*innen zu erkennen? Ist es problematisch, private Bilder auf seinem Account zu posten? Wie verhält es sich mit der Veröffentlichung von anonymisierten Falldarstellungen? Die Umfrageergebnisse leiteten direkt zur berufsrechtlichen Einordnung des Themas durch die Kammerjuristinnen Saskia Kollarich und Tamina Bührer über.

Sie erläuterten, dass die Berufsordnung den Rahmen für das Verhalten in den Sozialen Medien steckt: Deren Grundprinzipien wie Verschwiegenheit, Neutralität, Abstinenz und Sorgfalt sind zu wahren, berufsunwürdiges Verhalten soll vermieden werden. Dennoch gilt selbstverständlich auch für Psychotherapeut*innen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit, das wiederum unter anderem durch das Verbot der Schmähkritik begrenzt wird.

Die Kammerpräsidentin stellte im Folgenden verschiedene Fallbeispiele von SocialMedia-Aktivitäten von Psychotherapeut*innen vor. Sie beleuchtete dabei insbesondere die berufsethische Dimension der präsentierten Posts. Es wurde schnell deutlich, dass vor jeder Veröffentlichung eine sorgfältige ethische Abwägung erfolgen muss.

Die drei Referentinnen stellten klar, dass sie Psychotherapeut*innen nicht generell von der Nutzung der Sozialen Medien abraten wollen. Beispielsweise gäbe es keine Einwände gegen die Verbreitung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse und Informationen zum Thema Psychotherapie. Allerdings solle man sich vor einem Post immer bewusstmachen, wer alles Zugriff auf die preisgegebenen Inhalte hat und sich beispielsweise beim Posten von privaten Fotos die Frage stellen: „Würde ich dieses Foto auch in meiner Praxis aufhängen?“

Das Interesse der Teilnehmer*innen war groß, was sich an zahlreichen Fragen und interessanten Diskussionsbeiträgen zeigte. Sicherlich wird die Veranstaltung nicht die letzte zu diesem sehr wichtigen Thema gewesen sein.

[von oben links im Uhrzeigersinn: Saskia Kollarich, Tamina Bührer und Sabine Maur]

09.09.2024
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