LPK RLP bei Online-Veranstaltung zur Psychosozialen Notfallversorgung
Wie kann die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) besser im Bevölkerungsschutz verankert werden? Welche Probleme und Hürden gibt es bei den Übergängen ins psychosoziale Versorgungssystem? Auf Einladung von Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), der amtierenden Vorsitzenden des Bundesgesundheitsausschusses, nahm die Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz (LPK RLP) am 5. Dezember 2022 an einer digitalen Abendveranstaltung zu diesen Fragen teil und erhielt die Möglichkeit, sich mit einem Vortrag einzubringen.
Petra Regelin, Geschäftsführerin der LPK RLP, referierte zum Thema „Übergänge in die Psychosoziale Versorgung“. Sie machte deutlich, dass Psychotherapie im Katastrophenschutzgesetz für Rheinland-Pfalz zwar offiziell integriert ist, es aber keine definierte, strukturierte und geregelte Zusammenarbeit in so genannten Großschadenslagen gibt. Dies illustrierte sie am Beispiel der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Frau Regelin erläuterte, welche Schritte die Landespsychotherapeutenkammer in der Folge der Katastrophe unternahm, um den Menschen in der Flutregion zu helfen – etwa die sofortige Kontaktaufnahme mit der Landesregierung und dem Opferbeauftragten, die Zusammenstellung von Kontaktdaten unterstützungswilligen Psychotherapeut*innen und die Erstellung von Informationsmaterial. Das dies reibungslos funktionierte, war nur den schon bestehenden guten persönlichen Kontakten zu politischen Entscheidungsträgern sowie dem Engagement Einzelner zu verdanken. So konnte rasche psychosoziale Hilfe für die Betroffenen auf die Beine gestellt werden.
Dringend notwendig wäre jedoch die Implementierung von Strukturen für die Psychologisch-Psychotherapeutische Hilfe sowie die Bereitstellung von zentral verfügbaren Informationen, die Koordination der weiterführenden Hilfen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und einen besseren Übergang von Notfall- in die Regelversorgung – vor allem angesichts der durch den Klimawandel zu erwartenden Zunahme an Naturkatastrophen, die eine bessere Vorbereitung erforderlich machen.