LPK-Präsidentin zu Chancen und Grenzen der Videotherapie
Im Gespräch mit der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) äußerte sich Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz über den "Digitalisierungsschub", den die Psychotherapie im Zuge der Corona-Pandemie erfahren hat. "Corona war auf jeden Fall ein Katalysator für Digitalisierung, auch im Bereich Psychotherapie", so Frau Maur. Zwar habe die Möglichkeit zur Videosprechstunde schon seit Ende 2019 bestanden, sie sei aber nur von ungefähr 5% der Kolleg*innen in den Praxen umgesetzt worden, da sie sehr limitiert und relativ unattraktiv gewesen sei. "Dann kam Corona, wir mussten uns umstellen und wir haben es getan." Jetzt bieten rund 70-89% der Psychotherapeut*innen Videosprechstunde an. "Ich finde es großartig, wie die Kolleg*innen sich darauf eingestellt haben", sagte die Kammerpräsidentin.
Seit Beginn der Corona-Krise habe man viel Erfahrung mit Videotherapie sammeln können, das Fazit falle gemischt aus: Eine gute Internetverbindung und das nötige technische Equipment, so wie eine ungestörte Umgebung seien zentral. Videotherapie sei nicht für alle Patient*innen gleich gut geeignet. Bei jüngeren Kindern, sei das spieltherapeutische Arbeiten per Video kaum möglich. Videobehandlung kann hier nur Möglichkeit zur Überbrückung sein, um Kontakt zu den Kindern zu halten. Die Corona-Zeit zeigt laut Frau Maur auch, dass der persönliche Kontakt und der geschützte Raum der Praxis nicht zu ersetzen sind. Viele Patient*innen waren zwar froh über die Möglichkeit der Videosprechstunde, doch selbst junge Patient*innen wollten alle nach ein paar Terminen dieser Art wieder in die Praxis kommen.
Videotherapie kann den face-to-face-Kontakt also nicht ersetzen, sie ist in jedem Fall jedoch eine gute zusätzliche Option. Da aufgrund der Erfordernisse in der Corona-Pandemie die Hemmschwelle gesunken ist, sich mit Fernbehandlung auseinanderzusetzen, werden die gewonnen Erfahrungen auch nach dieser Ausnahmesituation in die psychotherapeutische Behandlung einfließen: Für Menschen, die körperlich eingeschränkt sind oder weite Entfernungen auf sich nehmen müssen, um in eine psychotherapeutische Praxis zu kommen, ist Videotherapie ein gutes Angebot.
Das gefilmte Interview der ZIRP mit Sabine Maur wurde im Rahmen des Blogs rlp_vernetzt (Schwerpunkt Gesundheit digital) am 15. Juni 2020 veröffentlicht.
Sie finden das Video hier.
Videotherapie kann den face-to-face-Kontakt also nicht ersetzen, sie ist in jedem Fall jedoch eine gute zusätzliche Option. Da aufgrund der Erfordernisse in der Corona-Pandemie die Hemmschwelle gesunken ist, sich mit Fernbehandlung auseinanderzusetzen, werden die gewonnen Erfahrungen auch nach dieser Ausnahmesituation in die psychotherapeutische Behandlung einfließen: Für Menschen, die körperlich eingeschränkt sind oder weite Entfernungen auf sich nehmen müssen, um in eine psychotherapeutische Praxis zu kommen, ist Videotherapie ein gutes Angebot.
Das gefilmte Interview der ZIRP mit Sabine Maur wurde im Rahmen des Blogs rlp_vernetzt (Schwerpunkt Gesundheit digital) am 15. Juni 2020 veröffentlicht.
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24.06.2020