"In der Regel findet man zeitnah keinen Therapieplatz"
Die prekäre Situation der psychotherapeutischen Versorgung in der Pfalz und im übrigen Bundesgebiet war Thema eines Interviews, das die Rheinpfalz mit Dr. Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz und der Bundespsychotherapeutenkammer, geführt hat.
Im Gespräch erläuterte Frau Dr. Benecke, bei welchen Symptomen man eine Psychotherapie in Erwägung ziehen sollte und wie man bei der Suche nach psychotherapeutischer Hilfe vorgehen kann. Im Folgenden ging die Vizepräsidentin ausführlich auf die Problematik der fehlenden Kassensitze und langen Wartezeiten auf einen freien Psychotherapieplatz ein. "Es kann passieren, dass man als therapiebedürftig eingeschätzt wird, aber der Therapeut keinen Platz frei hat und man ein halbes Jahr warten muss", erklärte Frau Dr. Benecke. Die Nachfrage übersteige das Angebot bei weitem; auf dem Land sei die Lage häufig noch angespannter als in der Stadt. "Die Landespsychotherapeutenkammer fordert 200 neue Sitze, um eine spürbare Entlastung des Systems zu erreichen und Wartezeiten zu reduzieren", sagte Frau Dr. Benecke. Hier sei die Kammer sich einig mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsminister Clemens Hoch.
Ausgebildete Psychotherapeut*innen stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung, betonte die Vizepräsidentin. Allein im letzten Jahr seien bundesweit über 3000 Psychotherapeut*innen ausgebildet worden.
Den gesamten Text von Juni Huber mit dem Titel Interview zu Psychotherapie: "In der Regel findet man keinen Platz", der am 3. Januar 2023 in der Print-Ausgabe der Rheinpfalz und am 2. Januar 2023 online erschienen ist, können zahlende Kund*innen der Rheinpfalz hier lesen.