Dr. Andrea Benecke fordert "neue Allianz für psychische Gesundheit"
In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau hat Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer und Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, eine neue Allianz für psychische Gesundheit gefordert, um die Versorgung psychisch kranker Menschen in Deutschland endlich zu verbessern. Trotz anderer Versprechungen, habe die Politik bisher keine nennenswerten Verbesserung erreichen können. „Eine bittere Bilanz“ konstatiert Frau Dr. Benecke. Der nächsten Bundesregierung legt sie vor allem drei konkrete Ziele ans Herz:
Erstens müsse die Versorgung ausgebaut und die Wartezeiten auf Psychotherapie mindestens halbiert werden. Dafür müsse die Versorgung effizienter gestaltet und Bürokratie abgebaut werden. Krankenhäuser und ambulante Versorgung müssten besser zusammenarbeiten.
Zweitens müsse psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen gezielter, schneller und flächendeckender geholfen werden. Immer noch gehe es jungen Menschen psychisch schlechter als vor der Corona-Pandemie und auch die übrigen Krisen unserer Zeit führten zu einem Anstieg von Depressionen, was nicht einfach hingenommen werden dürfe.
Drittens solle die Prävention ausgebaut werden, damit Menschen gar nicht erst psychisch erkranken. Risiken für psychische Gesundheit müssten minimiert und persönliche Widerstandskräfte gegen psychische Belastungen gestärkt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, solle psychische Gesundheit in allen zentralen Politikfelder mitgedacht werden. Alle politischen Akteur*innen müssten nun zusammenwirken, forderte Frau Dr. Benecke. Schließlich koste Versorgung zwar Geld, aber: „Nicht-Versorgung ist teurer“.
Der Gastbeitrag „Eine Allianz für psychische Gesundheit“ von Dr. Andrea Benecke wurde am 27. Dezember 2024 in der Frankfurter Rundschau auf S. 14 veröffentlicht.