Zum Seiteninhalt

Psychische Folgen der Corona-Pandemie: "Die Belastung macht mürbe"

In einem großen Interview mit der Allgemeinen Zeitung erläuterte Sabine Maur, Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz, ausführlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen auf die psychische Gesundheit. "Die schiere Belastung macht die Menschen mürbe", sagte Maur. Im Vergleich zum ersten Lockdown seien viele Menschen deutlich gestresster und gereizter, einige litten unter Schlafstörungen. Zwar seien Menschen in der Regel gut in der Lage, auch mit belastenden Situationen umzugehen, doch die lange Dauer, die unklare Perspektive und der Kontrollverlust bereite den Menschen im jetzigen Lockdown verstärkt Schwierigkeiten. Die Kontaktverbote und existenzielle Sorgen seien für viele Menschen sehr belastend. Zudem seien die Möglichkeiten, Stress beispielsweise durch Bewegung und Sport abzubauen in der jetzigen Situation eingeschränkt. Vor allem Alleinlebende, Familien mit Kindern im Homeschooling, Ärzte und Pflegekräfte auf Intensivstationen und andere Berufstätige im Gesundheitssektor, seien durch die jetzige Situation besonders belastet, sagte Maur und hob hervor, wie bedeutend es sei, die eigene psychische Gesundheit nicht aus dem Blick zu verlieren: "Momentan ist es besonders wichtig, auf sich zu achten". Manchmal helfe es, die Ansprüche an sich selbst etwas zurück zu nehmen: "Leistung sollte im Moment zweitrangig sein". Wichtig sei es, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, wenn die Belastung zu groß wird [eine Auflistung der LPK RLP von Hilfsangeboten und weiterführenden Informationen finden Sie hier]. Psychotherapeutische Praxen sind auch während der Pandemie geöffnet, mittlerweile bieten auch mehr als 80% der Psychotherapeut*innen Videotherapie an. Auch die Vor- und Nachteile dieser Form der Therapie waren Thema des Interviews. Das Interview von Dennis Buchwald mit Sabine Maur erschien in der Allgemeinen Zeitung vom 17.02.2021, S. 15 (Rheinhessen). Zahlende Kunden der Allgemeinen Zeitung können das komplette Interview HIER lesen.

Foto: Pixabay

17.02.2021
Zum Seitenanfang